Bericht vom Schleiweekend 11./12. Juni 2022
Schlei(ch)werbung
Es war mal wieder so weit, das Schlei-Weekend stand an.
Katja und ich reisten schon am Donnerstag an, Anke und Dirk folgten dann am späten Freitagnachmittag. Mit einem „wir sind jetzt schon fast vollzählig“ überraschte uns Dirk dann. Von schon wenigen 6 gemeldeten Seggerling-Seglern fielen 2 krankheitsbedingt aus. Noch am Abend kamen dann Ben und Erik und wir haben dann alle in einer Pizzeria noch etwas Gewicht für den Folgetag gemacht.
Liebe Seggerlingsegler und -seglerinnen!
Ihr habt etwas verpasst! Bei phantastischem Wetter mit reichlich Sonnenschein und hervorragenden Windverhältnissen fanden alle geplanten Wettfahrten statt. Keine Startverschiebungen, kein Warten, eine souveräne Wettfahrtleitung, reichlich Platz auf dem Regattagelände und am Ende eine zügig stattfindende Siegerehrung. First-ClassUnterbringung 😉 inklusive.
Das solltet Ihr Euch im nächsten Jahr nicht entgehen lassen!
Nun aber zum Regattageschehen:
Am Samstagmorgen wurde in aller Ruhe und im Windschatten der Gebäude aufgetakelt. Die Wettfahrtleitung hielt für uns eine Segelanweisung bereit, die einige verschiedene Kurse beinhaltete und einen Moment des Studiums erforderte (Lesebrille wäre hilfreich gewesen).
Gegen 12 Uhr begann dann das große Slippen, was zügig vonstatten ging. Immerhin gingen gemeinsam mit uns noch Piraten, Teenies und einige Optis aufs Wasser.
Der angekündigte Wind mit 4 bft und Böen bis 6 bft war wie versprochen da, teilweise in Böen auch etwas mehr.
Ich hatte mein Boot über den Winter auf Drehmast umgebaut und bisher hatte ich nur bei Leichtwind die Möglichkeit zu testen. In der Vorstartphase stellte ich dann fest, dass die Mastschiene vom neuen „Kugelkopf“ ausgehebelt wurde. Kein Start also für mich an diesem Tag, dafür eine Reparatur an Land, mit der ich pünktlich zum Ende des dritten Laufes fertig war.
Zum Geschehen auf dem Wasser daher eine Beschreibung von Dirk:
Für Sonnabend waren 3 Wettfahrten angesetzt; die Startreihenfolge war Piraten, Seggerlinge, Teenys. Die Piraten und Seggerlinge fuhren auf dem sogenannten Outer Loop und die Teenys auf dem Inner Loop, sodass es wenig Kontakte mit den anderen Klassen gab. Auf dem Startschiff wurde per Tafel angezeigt, dass 4 Kreuzen gefahren werden mussten.
Das hieß für uns, Hochkreuzen zur gemeinsamen Luv-Tonne, dann zur Tonne 2 und ab da 3 x up and down durch das in Lee gelegene Tor bis zum Zieleinlauf in Lee vom Tor.
Diese anspruchsvolle Bahn musste man sich erstmal merken! Ben hatte so seine Schwierigkeiten und konnte in einem Lauf erst auf Zuruf die „richtige“ Luvtonne finden.
Nachdem der erste Lauf in ca. 35 min beendet war, weil alle Seggerlinge und Piraten ordentlich Gas gaben, verlängerte die Wettfahrtleitung den Kurs noch etwas, sodas wir im 2. und 3. Lauf etwa 55 min auf der Uhr hatten. Aufgrund des noch leicht zunehmenden Windes sorgte das allerdings auch für zunehmende Entkräftung bei uns Seglern…
Der Start zum 2. Lauf sah beim Startsignal keinen Seggerling auf der Linie, weil wir uns alle aufgrund des starken Windes etwas verschätzt hatten und erst mit 10 Sekunden Verzögerung ums Startschiff bretterten. Der Zieleinlauf in den ersten beiden Wettfahrten war Ben vor Dirk vor Erik. Ich (Dirk) hatte leider keine Chance, mein „altes“ Boot GER 349, das Ben leihweise fuhr, mit meinem neuen GER 468 einzuholen. Dazu segelte Ben einfach zu gut und konnte sich schnell mit dem Boot anfreunden. Von der Wettfahrtleitung gemessene 28 kn Wind in Spitzenböen verlangten uns Seglern einiges ab.
(Einschub Dirk Ende)
Überraschenderweise kam nach dem zweiten Lauf Ben als erster aus dem Wasser. Es war wohl sehr anstrengend und auch er ist ja schon mächtig in die Jahre gekommen 😉
Ben, Dirk, Erik und 3x DNS meinerseits war die Reihenfolge am Ende des ersten Tages.
Wie gewohnt gab es abends Gegrilltes und einiges aus dem Wunderkorb der Familie Gronewold. Sogar ein hochprozentiger Importartikel aus Italien war dabei.
Am nächsten Tag das gleiche Bild: Herrliches Sommerwetter und tolle Windverhältnisse. In den Spitzen waren die Böen aber wohl etwas schwächer als am Vortag.
Erik entschied sich, nicht zu segeln, sodass wir zu dritt gestartet sind. Ich konnte mich im Gedränge an der Startlinie (wir hatten für drei Boote kaum 80 m Platz) ganz gut
positionieren, Ben und Dirk folgten direkt dahinter. Während der ganz Wettfahrt änderte sich an dieser Reihenfolge nichts, was Ben dazu veranlasste, ein paar Showeinlagen zum
Besten zu geben. Kentern ohne Baden zu gehen beherrscht er wirklich gut .
Ohne lange Wartezeit kam das Startsignal zur zweiten Wettfahrt des Tages. Ben und Dirk starteten deutlich besser als ich und Ben war dann auch als erster an der Luvtonne. Im weiteren Verlauf wechselten Ben und ich uns dann mit der Führung ab und nach einer weiteren Showeinlage seinerseits glaubten wir beide, dass das Ergebnis feststeht. Die Rechnung hatten wir dabei aber ohne meinen Ausreitgurt gemacht, der sich aus der Verankerung riss und mir zu einem unfreiwilligen Bad verhalf. Das kostete Zeit. So schnell wie Ben war ich dann doch nicht wieder im Boot und die Kreuz bei diesen Windverhältnissen ohne Ausreitgurt war auch nicht ganz optimal.
Ben kam dann als erster durchs Ziel, ich und Dirk folgten.
In der Gesamtwertung war dann Ben mit drei ersten Plätzen und einem zweiten Platz der souveräne Sieger. Es folgten Dirk, Lothar und Erik.
Schade, dass die nächste Regatta in erreichbarer Nähe noch so lange hin ist. Nach einem tollen Segelwochenende mit Lust auf mehr verabschiedet sich
Lothar GER 439
Gesamtergebnis
1. Ben GER 349
2. Dirk GER 468
3. Lothar GER 439
4. Erik GER 444
P.S. Solltet Ihr und Euer Begleiter/Eure Begleiterin im nächsten Jahr zum ersten Mal an die Schlei kommen: Es gibt ein tolles Radwegenetz in der Region, viele nette kleine Örtchen, Historisches aus der Wikingerzeit, Kulinarisches aus dem Fjord u.v.a.m